Bitcoin – der Urvater aller Kryptos

Wenn man sich den aktuellen Krypto-Markt anschaut, kann es einem leicht unwirklich vorkommen, dass es eine Zeit gegeben hat, in der Menschen ausschließlich mit materiellen und greifbaren Dingen gehandelt haben und die nur indirekt in irgendeiner Form fassbaren und metaphysischen Dinge den Schamanen, Priestern und Philosophen überließen. Tja, heute ist alles anders. Kryptowährungen sind in aller Munde, einige von ihnen mehr als andere. Darüber, welches die bedeutendsten Coins sind, scheiden sich die Geister täglich aufs Neue. Doch einige von ihnen sind vielversprechende Top-Kandidaten, die sowohl bei Insidern als auch Neulingen in der Materie immer wieder für reges Interesse sorgen.

BTC – Bitcoin

Diese digitale Währung ist der Urvater aller Kryptowährungen. Es heißt, Bitcoin sei eine Erfindung eines bis heute anonymen Menschen namens Satoshi Nakamoto. Dieser soll im November 2008 in einem Onlineforum für Kryptografie ein Konzept für die Programmierung einer digitalen Währung veröffentlicht haben, in dem er in allen Details ausführt, wie diese funktioniert. Die Idee war, dass die Währung nicht per se wie bei unserem gängigen Währungssystem über zwischengeschaltete Instanzen wie beispielsweise Banken transferiert wird, sondern direkt zwischen den Geld-Sendern und Empfängern. Das Prinzip wurde als Peer-to-Peer-Electronic-Cash-System kurz P2P bezeichnet. Eines der Besonderheiten dabei ist, dass die Transaktionen über ein spezielles Netzwerk – die sogenannte Blockchain – innerhalb des Internets stattfinden und dass die Gelder auch zwischen Menschen transferiert werden können, die zunächst anonym sind. Doch bei genauer Betrachtung sind die Bitcoin-Geldtransfers keineswegs hundertprozentig anonym, da das Netzwerk so konzipiert wurde, dass jede Transaktion einer sogenannten öffentlichen Adresse und ihrem Nutzer zugeordnet werden könnte.

Die Entkopplung der Währung

Eine weitere innovative Eigenart des Bitcoin-Systems ist, dass die Entstehung der einzelnen Bitcoins ebenfalls nicht von Finanzinstituten wie Zentralbanken oder von staatlichen Instanzen oder Regierungsorganisationen kontrolliert werden, wie es bei jeder globalen Landeswährung der Fall ist. Die Entkopplung und Dezentralisierung sollte die neue Währung resistent machen gegen den totalen Wertverlust, der bei einem Systemausfall bei institutionellen Finanzsystemen unabwendbar ist. Das Bitcoin-Währungssystem wird vielmehr von den aktiven Teilnehmern des Netzwerks in Gang gehalten. Jede Transaktion wird von anderen Teilnehmern mehrfach verifiziert, was für Sicherheit sorgt.

Neue Bitcoins entstehen durch einen Prozess, der Mining genannt wird. Der Vorgang wird deshalb als Mining bezeichnet, – also als Minenarbeit, weil die Blockchain und somit die Kryptowährung Bitcoin selbst nach dem Vorbild natürlicher endlicher Ressourcen gestaltet wurde, die schließlich nur in begrenzten Maßen vorhanden sind. Theoretisch kann jeder, der mit einem leistungsstarken Computer ausgerüstet ist, der über eine hohe Rechenkapazität verfügt, mit der entsprechenden Software Bitcoin schürfen. Die Tatsache, dass insgesamt nur 21 Millionen Bitcoins in der Blockchain generiert werden können, erklärt die allgemeine Hysterie zumindest teilweise. Experten gehen davon aus, dass der letzte Bitcoin im Jahr 2140 generiert sein wird. Fragt sich nur, was passiert, wenn jemand mit einem Quantencomputer oder einem anderen neuartigen Superrechner, der vielleicht in Zwischenzeit entwickelt wird, das Bitcoin-Netzwerk kapert. Oder vielleicht ist dies ja bereits passiert und der Nutzer hält sich clevererweise im Hintergrund? Es bleibt spannend.